Heute war die Etappe nach Ponte Campana auf dem Programm. 30 Km wollten wir laufen damit wir dem Wunsch von Iguchi nachzukommen. Er hatte uns gefragt ob es möglich wäre Arzua am Nachmittag anzulaufen, da wir sonst nach Plan Arzua erst am nächsten tag anlaufen würden und zwar morgens um 7 Uhr. Dies würde bedeuten das wir Arzua im Dunkeln durchqueren würden.
Um endlich eine Bitte von Iguchi durchführen zu können haben wir unseren Plan geändert und laufen am Schluss diese zusätzlichen 5,5 Km.
Wie üblich in den letzten Tagen ging es sofort zur Sache, d. h. nach oben. Heute war es sehr neblig, da wir im Wald waren sahen wir rechts und links überhaupt nichts. Du sahst keine 3 Meter weit, zum Glück hatten wir die Kopflampen, welchen den Boden bedeuteten und somit wir sicheren Schrittes den Weg nach oben fanden.
In dieser Stille gab es einen unheimlichen Schrei. Es war eine Eule. Alle schreckten zusammen!!! Was für ein Schrei unsere Glieder zitterten wie Espenlaub. Da kam ein nächster Schrei und der Atem stockte........ Nein nichts von dem geschah wir sind hier nicht bei einem spannenden Roman. Der Schrei des Uhus war wirklich schön in dieser Umgebung. Es sollte nicht nur bei diesem Schrei bleiben sondern es gab immer mehr solche Schreie, so wie es einen Wettkampf geben sollten zwischen mehreren Uhus. Wir sollten heute endlich Glück haben mit den Tieren, denn als wir weiter oben aus dem Wald kamen sahen wir 5 Kaninchen welche sich auf dem Feld herum hopsten.
Bevor wir den Wald verliessen sollten wir noch zuwachs erhalten von 2 Spaniern. Ein Mann und eine Frau hatten sich ohne Taschenlampe auf dem Weg gemacht und die beiden sahen wirklich nichts. Sie waren heilfroh, dass sie mit uns kommen durften. Als wir endlich oben ankamen und der Nebel weg war bedankten sie sich und blieben bei der nächsten Bar stehen um zu Frühstücken.
Wir hatten uns noch auf die Suche des Stempels gemacht, da wir gehört hatten, dass für die letzte Strecke 2 Stempel benötigt wurden und in diesem Dorf eine Bar den Stempel hatte. Als wir den Stempel erhielten und auch gefrühstückt hatten gingen wir weiter.
Da wir ja reserviert hatten, mussten wir uns ja nicht so beeilen, da wir gesagt hatten, dass wir um 14 Uhr da sein würden. Im Dorf angekommen gab es erstmals den Kulturschock schlechthin. Wir sind in Ponte Campana gelandet, und Dorf ist kein Ausdruck mehr. Ein paar Trampelpfade, hier und da ein Bauernhaus und Drumherum Weideland, fertig ist das galizische Bergdorf. Eigentlich ähnlich wie in den Alpen, mit dem Unterschied, dass man hier ein paar Jahre weit zurück geworfen wird. Die Menschen besitzen nicht viel und leben ausschliesslich von den Erträgen ihrer Viehzucht und Ackerbepflanzung, wobei es nicht mit einem Bauernhof in unseren Regionen zu vergleichen ist. Der Viehbestand ist eher gering und man lebt mehr oder weniger von der Hand in den Mund, was aber kein Abbruch daran tat solchen dahergelaufenen Grossstadthallodries wie uns erstmals zu zeigen, was Gastfreundschaft überhaupt bedeutet.
Wir wurden wirklich in der Albergo Domingo herzhaftlich begrüsst. Unsere Zimmer wurden uns gezeigt, überall an den Wänden hingen alte Sachen welche wirklich zum Haus passten. In den Schlafzimmer war es kalt, aber dies war für mich eine Wohltat Gegenuber den bisherigen überheizten Zimmer. Nach dem Duschen gingen wir ins Bauernhaus und machten es uns im Vorzimmer gemütlich. Der Gutsherr hatte den alten Offen angefeuert und es war wirklich gemütlich. Er fragte uns ob wir heute Abend mitessen wollen. Da wir ja nichts ausser diesem Haus in der Nähe hatten bejahten wir diese Frage und wir sollten dies nicht bereuen.
Ich ging danach noch ein wenig ausruhen und es wurden ganze 2 Stunden welche ich im Reich der Träume verbrachte, Kaum war ich draussen und ich mich bequem machte in einem Stuhl um die schönen Sonnenstrahlen zu geniessen dachte eine Biene das gleiche und genoss meinen Hals und verabschiedete sich mit einem Stich in den Hals. Zum Glück bin ich kein Allergiker wie Francois, welcher vor einer Woche einen Stich in die Hand erhielt. Seine Hand schwoll so an, dass sie doppelt so gross war die Schwellungen gingen erst nach 3 Tagen zurück.
Der Abend war da und es wurde ein Bauernmahl aufgetischt, wie wir es in unseren kühnsten Träumen noch nicht mal vorstellen konnten. Galizische Leckereien soweit das Auge kam. Wir konnten Garnichts mehr die Tischdecke erkennen. Der Tisch war einfach proppenvoll!
2 verschiedene Suppen (Kohlsuppe und Linsensuppe)
Salat mit Tomate und Zwiebeln
Gemessen allerlei
Hähnchenkeuele und Hänchenbrust
Kleine Fleischklosse in der Sauce
Dessert
Wein und Wasser
Und dies alles für 9 Euro.
Ja da ist die Welt noch in Ordnung. Wir hatten wirklich Glück