Heute ging die Reise erst um 6Uhr 45 los und wir kehrten sofort in einer Bar ein um uns mit Tostadas den Bauch voll zu essen. Danach ging die Wanderschaft los. Aber wohin? Es war dunkel, da der Mond nur als kleine Sichel am Himmel zu sehen war. Dafür gab es aber wiedereinmal einen wunderschönen Sternenhimmel.
Wir setzten unsere Kopftaschenlampe an und stiegen weiter hoch. Nach ca. 30 Minuten kamen wir in einen Wald und hier sahen wir den 1. Pfeil. Somit waren wir auf dem richtigen Weg. Teilweise war der Tau auf den Gräsern gefroren aber dennoch war es eine wunderschöne Wanderung im Wald und danach wieder auf dem offenen Feld.
Als wir endlich etwas sehen konnten, war der Nebel im Tal zu sehen. Dies sah wirklich wie bei uns in der Schweiz aus. Alles grün und viele Kühe welche wir immer wieder trafen und auch ihre Geschenke an unseren Schuhen klappen blieb. Aber was soll's wir stanken ja schon und was macht ein wenig Kuh treck aus.
In den einzelnen kleinen Dörfer waren die Strassen voller Kuhfladen und man musste schon ein Meister sein um diese Geschenke nicht jedes Mal zu treffen. Es stank auch danach. Es kam mir vor wie im Mittelalter als man einfach alles auf die Strasse warf. Hier ist ein kleiner Unterschied gegenüber der Schweiz. Aber es störte mich gar nicht. Ist dies die Einwirkung des Camino?
In einem Dorf stand um die Ecke eine alte Frau mit Crêpes und Zucker. Jedem Pilgere offerierte Sie die Crêpes mit dem Zucker als kleines Geschenk. Ich nahm eine und die schmeckten vorzüglich. Danach kam die Frage ob ich ihr etwas geben könne und somit gab ich Ihr einen Euro und Sie war zufrieden und ich war es auch, denn es war eine gute Zwischenverpflegung.
Der Weg ging nun weiter und die Leute waren sehr freundlich und begrüssten uns. Im übrigen haben wir seit gestern die Provinz Castilla und Leon verlassen und sind nun in Galicien.
Ich bin ca. 1 Stunden mit Wolfgang gewandert. Wolfgang ist von Rosenheim gestartet und zwar mit seiner Frau. Es war immer sein Wunsch nach der Pensionierung diesen Weg zu gehen. Wolfgang war Kinderarzt und konnte seine Praxis weitergeben und da war die Entscheidung gefallen. Leider musste seine Frau in Genf aufhören, da Sie grosse Fussprobleme hatte. Er hatte sich auch entschieden den Weg zu gehen, weil sein kleinster Sohn Flugpilot werden wollte. Er hat auch schon die Prüfung gemacht, dabei hat er festgestellt, dass er Angst hat in der Kabine. Er musste immer wieder auf das Klo. Er ist nun in der Therapie und er hofft, dass er ihm durch diesen Weg helfen kann. Ja auch dies war eine sehr interessante Geschichte.
Nun fing eigentlich der harte Teil der Wanderung an. Es ging abwärts und nach 2 Stunden sind wir nun in Tricastela angelangt und wir haben uns eine Private Heerberge für 7 Euro genommen. Wir sind in einem 4 Zimmer und haben Dusche neben dem Zimmer somit auszuschliessenden wir nun Duschen.