Es ist nun 5 Uhr morgens (La Paz Zeit) und wir sind nun seit 28 Stunden auf den Füssen. Gestern war der Flug mit Swiss sehr kurzweilig. In Miami angekommen mussten wir bei der Emigration anstehen. Als Familie mussten wir zum Glück nur einen Fragebogen ausfüllen, aber dennoch anstehen und danach militärisch abtreten.. In der VIP Lounge haben wir uns die Zeit vergehen lassen, da unser Flug erst um 23Uhr15 abfliegen sollte. Um 21 Uhr war Schluss mit der Bedienung und wir mussten uns an der Bar unsere Trink's selbst mischen. Danach durften wir im Flugzeug 2 Stunden warten bis endlich der Start freigegeben wurde, das Flugzeug hatte Probleme und musste zuerst kontrolliert werden. Dies fängt ja gut an!!! So nun ist es 6Uhr30 und das Frühstück wird serviert. Bald werden wir landen. Angekommen verspüren Helena und ich einen grossen Druck im Kopf. Auf 4000 m.ü.M. hat man nur noch etwa 70% der normalen Sauerstoffmenge. Nach einer etwas längeren Wartezeit auf unsere Koffer geht es mit dem Taxi in den ca. 500m tiefer liegenden Talkessel von La Paz. Wir hatten ein längeres Gespräch mit dem Taxichauffeur, welcher uns in ein anderes Hotel bringen wollte, dennoch entschieden wir uns für unser altes Hotel Gloria. Nach 20 Minuten sind wir im Hotel Gloria angekommen. Dort wird zuerst verhandelt wegen dem Preis. Zuerst wollte der Mann an der Rezeption BOL 360 (55.--CHF). Wir einigten uns auf 320 mit Frühstück.
Danach gehen wir zu Jacke, wo Rosalin und Fabricio wohnen, bzw. auf uns warteten. Nach grosser Begrüssung schauen wir uns die Wohnung an. Sie sieht nicht nach unserem europäischem Geschmack aus. Es gibt in einem einzigen Raum 2 Betten und eine Kochnische. Für unsere Verhältnisse ein kleines Loch, aber man kann darin wohnen und dies ist die Hauptsache. Danach gehen Helena und ich Richtung Zentrum, da wir noch nichts gegessen haben. Leider haben wir gestern das Nachtessen übersprungen und langsam aber sicher meldet sich der Magen. Unser Galadinner besteht aus Saltenas und Coca Cola. Saltenas sind eine Spezialität von Bolivien(vielleicht sind sie auch von wo geklaut aber die gibt’s hier überall). Man isst sie am Morgen, wir immer zum Znüni. Saltenas sind so Teigtaschen gefüllt mit fein gehackten Kartoffeln, Fleisch (Poulet oder Rind), Ei, Erbsen, Oliven, Zwiebeln, Knoblauch und Gewürze…. PlusMinus andere Sachen je nach Mensch der es zubereitet. Das ganze wird dann gebacken und warm serviert. Im inneren hat sich beim Backen ein feiner Saft gebildet aus den verschiedenen Zutaten und einigen Zutaten die nur für diesen Saft zuständig sind ich aber nicht kenne. Nun gut das mit dem Saft ist besonders beim verspeisen zu beachten. Entweder man isst die Saltenas mit einem Löffel oder von Hand. Die Löffel Variante ist erstmals die einfachere und die Finger bleiben trocken. Zuerst bricht man sich vom Falz ein Teil raus und beginnt dann denn Inhalt raus zu löffeln. Immer schön so dass der Saft nicht ausläuft… wie mit dem See im Kartoffelstockberg... Etwas interessanter ist dann die Methode ohne Löffel. Gebot eins: Kein Saft vergiessen. Weil dieser a) gut ist und zweitens auf den Fingern Sau klebrig wird. Etwa so wie bei den letzten Bissen eines Kebabs. Man ergreift die Saltenas am Zipfel an dem der Falz endet (das ist so wie mit den Erdnuss die halten auch nur an einem Ende zusammen). Dann wendet und dreht man das gute Stück in alle Richtungen in etwa so wie wenn man versuchen würde den Ketchups am unteren Ende des Hotdogs zu verteilen… nur das es hier einigermassen klappt. Ist der Saft nun schön verteilt reisst man am Anfang des Falzes den oberen Zipfel weg. So dann knabbert man sich langsam nach unten vor. Beim vorwärts knabbern aber ja nicht vergessen den Saft wegzuschlürfen. Und weiterhin ist zu beachten dass die Saltenas nicht zu hart angefasst werden sollte… wie ein rohes Ei … weil das Ding sonst Leck schlägt und einem die Sauce über die Finger läuft… Hat man dies alles berücksichtigt ist eine Saltena ein wahrer Leckerbissen. Und nach einiger Übung habe ich nun auch die Knabber- schlabber-schlürf-Variante im Griff.
Doch langsam ist der Schlaf stärker und die Kopfschmerzen werden grösser wir gehen für 2 Stunden ins Bett. Am Abend gehen wir alle auf die Dachterrasse des Hotel Gloria um mit Champagner und Wein unsere Ankunft zu feiern.